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Natur im Porträt. Rudolf Schramm-Zittau und die Tiermalerei

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Städtische Museen Zittau
Klosterstraße 3
02763 Zittau

Tel. 03583 554790


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01.12.2020 - 11.04.2021
Natur im Porträt. Rudolf Schramm-Zittau und die Tiermalerei

Aufgrund der aktuell geltenden Anordnungen zur Corona-Pandemie sind auch die Städtischen Museen Zittau für den Besucherverkehr vorerst geschlossen..

Rudolf Schramm-Zittau (geboren als Max Rudolph Schramm 1874 in Zittau, gest. 1950 in Ehrwald/Tirol), gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit zu den bekanntesten deutschen Malern. Seine spätimpressionistischen Tierbilder von nicht selten monumentaler Größe vermitteln die Geschöpfe der Natur in ungewöhnlicher Komposition und gekonnt dargestellter Bewegung.
Schramm studierte nach einer Lehre als Maschinenschlosser seit 1890 an der Dresdner Kunstakademie bei Friedrich Preller dem Jüngeren (1838 – 1901), danach an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe und ab 1895 an der Kunstakademie München bei Heinrich von Zügel (1850 – 1941). Seit seiner Karlsruher Zeit widmete er sich vor allem der Tiermalerei. Ab 1904 unterhielt Schramm ein eigenes Atelier in München, seit 1930 besaß er eine eigene Jagdhütte in Schanz bei Ehrwald in Tirol. Vor allem als Tiermaler bekannt, wandte er sich auch der Figuren- und Landschaftsmalerei zu. Zahlreich erhalten sind u. a. seine Stadtansichten von Dresden, Frankfurt/Main, Innsbruck und München.
1934 folgte er als Sechzigjähriger einem Ruf an die Dresdner Kunstakademie als Professor für Tier-, Figuren- und Landschaftsmalerei. 1937 belebte er die ehemals unter Emanuel Hegenbarth (1868 – 1923) bestehende Tiermalschule wieder und übernahm damit zugleich die Aufsicht und Buchführung über die dafür notwendige Tierhaltung. Nach seinem Ausscheiden aus dem Lehramt zog er sich nach Ehrwald zurück. Während der Luftangriffe auf Dresden 1945 wurden sein Atelier sowie einige der zu der Zeit öffentlich ausgestellten Werke zerstört.
Seit den späten 1890er Jahren stellte er regelmäßig auf Kunstausstellungen weltweit aus und erhielt für seine Bilder zahlreiche Preise, so auf der Pariser Weltausstellung 1900 und auf der Biennale in Venedig 1901. Zur Zeit der Weimarer Republik und des NS-Regimes gehörte Schramm-Zittau zu den gefragten Künstlern in Deutschland. Sein Name kam schließlich auf die sogenannte Gottbegnadeten-Liste von Künstlern, die von Adolf Hitler und Joseph Goebbels als unentbehrliche Elite der deutschen Künstlerschaft betrachtet wurden. Ehemals berühmt und umworben, geriet Schramm-Zittau nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit.
Seine Werke befinden sich heute in bedeutenden Sammlungen rund um den Globus, so u. a. in Berlin, Boston, Chemnitz, Dresden, Essen, Leipzig, Frankfurt am Main, Innsbruck, München, Stockholm. Die Städtischen Museen Zittau besitzen eine Reihe herausragender Gemälde.
Es handelt sich um die erste große Schramm-Zittau-Ausstellung seit langer Zeit. Umfangreiche, bisher nicht gezeigte Leihgaben aus Privatbesitz zeichnen ein eindrucksvolles Bild des Schaffens von Schramm, der sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts nach seiner Heimatstadt nannte und als anerkannter Künstler zu ihr bekannte.